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Was ist ein Nationalpark?

Den Begriff Nationalpark hat vermutlich jeder schon einmal gehört. Ein Ort, an dem die Natur einfach nur Natur sein darf.

Doch welchen Zweck erfüllt so ein Nationalpark? Was zeichnet unseren Nationalpark aus? Und was ist denn nun der Unterschied zu einem Naturpark?

Zweck eines Nationalparks

Nationalparks sind Schutzgebiete, in denen Natur Natur sein darf. Die oberste Priorität hat der Prozessschutz. Naturdynamische Entwicklungen können hier wieder ungestört von menschlichen Einflüssen nach ihren ureigenen Regeln und Gesetzen ablaufen. Sie spielen eine unersetzbare Rolle für viele bedrohte Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume. Mittlerweile gibt es in Deutschland über 16 Nationalparke.

Im Rahmen dieses hohen Naturschutzzwecks erfüllen Nationalparks noch weitere Aufgaben. Besucher*innen soll das Erleben dieser einzigartigen, vom Menschen nicht gesteuerten und gelenkten Natur ermöglicht werden. Angebote der Umweltbildung sollen ein Bewusstsein für die Natur wecken. Im Sinne einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung soll der Nationalpark nicht nur besucht, sondern mit allen Sinnen erlebt und begriffen werden. Forschung und Monitoring ermöglichen Erkenntnisse für den Naturschutz und den Umgang mit der Natur. (Einen Überblick über die vielfältigen Handlungsfelder des Nationalparks liefert der Nationalpark-Plan.)

Rangerin mit Besuchern

Entwicklungs-Nationalpark

Die meisten der bestehenden deutschen Nationalparke sind derzeit noch „Entwicklungs-Nationalparke“. Denn sie erfüllen erst in Teilen die Kriterien einer großflächigen, ungestörten Naturentwicklung. Durch weitere, in Managementplänen festgelegte Steuerungsmaßnahmen sollen innerhalb von 20 bis 30 Jahren nach Ausweisung die Voraussetzungen geschaffen werden, damit künftig den natürlichen und dynamischen Abläufen in der Natur auf den größten Teilen der Nationalparkfläche Vorrang eingeräumt werden kann. Nationalparke sollen dann auf 75 Prozent ihrer Fläche einem weitgehend naturnahen Zustand entsprechen.

Ochsenbruch

Nationalpark Hunsrück-Hochwald – ein Grünschnabel

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist mit seiner Gründung im Jahr 2015 eher der Grünschnabel unter den Nationalparks in Deutschland. Mit seiner Schönheit und der Fähigkeit zu begeistern, steht dieser den anderen Schutzgebieten jedoch in nichts nach. Auf rund 10.193 Hektar verteilen sich zirka 250.000.000 Bäume aus 35 Arten. Sowie zahlreiche weitere Pflanzenarten. Um auch hier wieder von der Natur zu lernen, wird die Waldentwicklung an 1680 Punkten beobachtet und dokumentiert.

Doch auch Tierliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Zahlreiche Säugetiere, Reptilien, Vögel und Insekten durchstreifen den Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Darunter auch ein Farbenspiel aus 253 verschiedenen Schmetterlingsarten und zirka 100 Wildkatzen. Das Bundesamt für Naturschutz zählt den Hunsrück schon heute zu einer Hotspot-Region für biologische Vielfalt. Neben einem atemberaubenden Naturschauspiel zeichnen wir uns als Eldorado für Wanderer aus. Auf zahlreichen Wanderwegen wird hier die Möglichkeit geboten, in unserem oft so hektischen Alltag einfach mal naturnah die Seele baumeln zu lassen.

Wildkatze

Unterschied Nationalpark – Naturpark

Vielen Menschen bereitet der Unterschied zwischen den doch sehr ähnlichen Begriffen Naturpark und Nationalpark noch Kopfschmerzen. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, erläutern wir hier kurz die prägnantesten Unterschiede.

Ein Nationalpark ist nach §24 BNatSchG (2009) so definiert, dass es ein rechtsverbindliches festgesetztes einheitlich zu schützendes Gebiet darstellt, welches großräumig, weitgehend unzerschnitten und von besonderer Eigenart ist. Das bedeutet, dass in diesem Fall der Leitspruch „Natur Natur sein lassen“ nicht nur eine moralische, sondern auch eine rechtliche Verpflichtung ist. Im Gegensatz zum Nationalpark, welcher 75% der Fläche unberührt lassen muss, hat der Naturpark das Ziel, die Region nachhaltig touristisch zu erschließen und mit Bildungsangeboten zu informieren. Im Naturpark ist eine Einschränkung durch die Forst- und Landwirtschaft nicht gegeben. Des Weiteren erfolgt kein eigener Schutz der Landschaft oder Biodiversität.

Karte des Naturparks

So könnte man zusammenfassend sagen, dass sowohl der Nationalpark als auch der Naturpark zum Ziel haben, die Natur zu bewahren und die Bevölkerung zu informieren. Hierbei liegt der Fokus des Nationalparks stärker auf der unberührten Natur und der Naturpark richtet sich mehr in die touristische Richtung aus.