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Natur schützen

Die Erde erwärmt sich. Tiere und Pflanzen sind weltweit vom Aussterben bedroht. Die Natur verändert sich, weil wir Menschen zu viel eingreifen. In einem Nationalpark gibt es Orte, wo Natur wieder Natur sein darf.

Die Pflanzen und Tiere werden sich selbst überlassen. So auch im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Prozessschutz ist der Fachbegriff dafür, dass Abläufe in der Natur geschützt werden und nicht mehr durch Menschenhand verändert werden dürfen. Dieser Schutz steht in Nationalparken über allem, was dort sonst noch gemacht wird. Denn Natur braucht nicht nur Schutz, sondern auch Beobachtung durch Forschung und Fürsprache über Bildungsangebote.

Ein Bewusstsein für die Natur zu wecken, ist ein wichtiges Ziel des Nationalparks. Im Sinne einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung soll der Nationalpark nicht nur besucht, sondern mit allen Sinnen erlebt und begriffen werden.

Heute schon an Morgen denken, verantwortungsvoll handeln sowie Natur und Umwelt schätzen lernen und engagiert schützen, Wildnis zulassen. Diese Ziele erreicht man nur gemeinsam!

Wie könnt Ihr die Natur im Nationalpark schützen?

Rücksicht steht im Nationalpark an erster Stelle. Natur und Tiere werden geschützt. Dazu können Sie mit ihrem Verhalten maßgeblich beitragen.

Der Wald im Nationalpark verändert sich ständig. Er wird wilder. Bäume wachsen, werden alt, fallen um und sterben ab. Ihr Totholz bildet die Grundlage für seltene Pilze, Flechten, Moose, Käfer und andere Insekten. Zu den typischen Gefahren im Nationalpark gehören umstürzende Bäume und herabfallende Äste. Bitte beachtet folgende Hinweise:

  • Bitte achtet auf Totholz und umgestürzte Bäume: Die Benutzung der Wege erfolgt auf eigene Gefahr! Das freie Betreten des Waldes zu Fuß ist erlaubt, Rollstuhlfahren und Skilaufen ebenso. Allerdings auf eigene Gefahr. Ausnahme: Naturwaldreservate und Naturschutzgebiete. Hier muss man auf den Wegen bleiben.
  • Bitte bleibt auf den Wegen, damit sich Pflanzen und Tiere ungestört entwickeln können.
  • Denkt an festes Schuhwerk und ausreichend Getränke.
  • Hunde dürfen gerne an der Leine mitgeführt werden.
  • Fahrradfahren und Reiten ist nur auf ausgewiesenen Wegen erlaubt. Alles was ansonsten Räder oder Kufen hat (Autos, Kutschen, Hundegespanne) darf nicht im Wald fahren. Das Nationalparkamt kann das aber im Einzelfall gestatten.
  • Feuer machen ist im Nationalpark nicht erlaubt. Es sei denn, es handelt sich um besondere Veranstaltungen des Nationalparkamtes wie zum Beispiel bei Umweltbildungsmaßnahmen mit Schulklassen.
  • Campen ist im Nationalpark nicht erlaubt. Das Nationalparkamt kann dies aber gestatten, wenn das Campen dem Zweck des Nationalparks dient, beispielsweise im Rahmen der Umweltbildung.
  • Pilzesammeln für den privaten Verzehr: im Nationalpark nur in vom Nationalparkamt ausgewiesenen Sammelgebieten. Gewerbliches Sammeln ist generell verboten – auch außerhalb es Nationalparks.

Hier in dem Video aus dem Nationalpark Bayrischer Wald sind wichtige Hinweise in einem „Nationalpark-Knigge“ sehr schön zusammengefasst. Schaut mal rein!

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Respektvoll unterwegs im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Wie könnt Ihr beim Naturschutz mitmachen?

Wenn ihr im Naturschutz aktiv werden möchtet, schaut euch doch mal um, welche Umwelt- und Naturschutzverbände es in eurer Nähe so gibt. Die größten Umweltschutzverbände wie der BUND, Greenpeace oder NABU haben in vielen Regionen Ortsgruppen, die sich stets über neue Mitglieder freuen. Oft werden auch Aktionen organisiert, an denen man sich ohne eine feste oder regelmäßige Teilnahme an dem Gruppengeschehen beteiligen kann, wie z. B. Baumpflanztage oder Unterstützung bei Krötenwanderungen.

Oder Ihr nehmt an einem Workcamp für Umwelt- und Klimaschutz teil.
Weitere Infos findet Ihr hier: https://ibg-workcamps.org/camps-umweltschutz

Wenn ihr Lust habt, der Natur etwas unter die Arme zu greifen, setzt euch doch mal mit einer Organisation in eurer Nähe in Verbindung und fragt nach Mitmachmöglichkeiten. Neben der Vereinsarbeit ist auch der Besuch einer Demonstration aktiver Einsatz für Umwelt- bzw. Naturschutz.

 

Was könnt Ihr im Alltag für die Natur tun?

Aus alt mach neu!

Upcycling ist eine wunderbare Möglichkeit, aus alten oder wertlosen Dingen, etwas ganz Neues zu kreieren. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahren gefestigt, da wir zunehmend in einer Wegwerfgesellschaft leben. Mehr Menschen möchten ihren Abfall verringern und etwas Gutes für die Natur tun. Da kann ein neues Portmonee aus einem leeren Milchkarton ganz verlockend aussehen.

Nutzt Recyclingpapier!

Da für die Herstellung von neuem Papier sehr viel Holz benötigt wird, werden jedes Jahr viele Bäume gefällt. Eine Alternative ist Recyclingpapier, welches aus Altpapier hergestellt wird. Für ein Kilogramm Kopierpapier werden 2,5 kg Holz und 50 l Wasser benötigt, während für 1 kg Recyclingpapier nur 1,2 kg Altpapier und weniger als 15 l Wasser benötigt wird. (Quelle: umweltbundesamt.de)

Um hier Ressourcen zu schonen, könnt ihr versuchen Papier einzusparen. Zum Beispiel, indem ihr Einkaufslisten auf die Rückseite von alten Unterlagen schreibt, sofern ihr nicht sogar digitale Einkaufslisten nutzt. Außerdem könnt ihr beim Kauf auf den Blauen Engel achten – er zeigt euch, welches Papier umweltfreundlich hergestellt ist.

Pflanzt einen Baum!

Durch den Klimawandel leiden viele Baumarten. Teilweiße sterben sie sogar großflächig ab, wie auch am Beispiel der Fichte.

Auch ihr könnt der Natur helfen, indem ihr einen Baum pflanzt. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum einen veranstalten viele (gemeinnützige) Organisationen hin und wieder Pflanztage, an denen sich jeder beteiligen kann. Aber auch virtuell könnt ihr Bäume pflanzen. Informiert euch auf verschiedenen Websites über Aufforstungsprogramme. Ihr könnt sowohl die heimischen Wälder, als auch Regenwaldprojekte mit einer kleinen Spende unterstützen.

Wenn ihr einen Garten habt, könnt ihr auch hier einen Baum pflanzen. Das hilft zwar nicht direkt dem Wald, aber ihr könntet z. B. alte (Obst-)Baumarten aussuchen, die in der Natur selten geworden sind. Jeder Baum nimmt CO₂ auf, egal wo er steht und bietet zusätzlich Lebensraum für Vögel, Insekten und Pilze.

Gärtnert torffrei!

Nicht nur Dürreperioden führen dazu, dass Moore ihre Kohlenstoff-speichernden Eigenschaften verlieren, sondern auch der Torfabbau. Früher wurden Moore absichtlich trocken gelegt, um die Torfschicht abzubauen.

In der Landwirtschaft, sowie Gärtnerei-Betrieben ist Torf ein wichtiger Rohstoff zum Heranziehen von Pflanzen. Das Sediment ist locker, sodass die Pflanzen gut wurzeln können. Da Torf nahezu keine Nährstoffe enthält, können Nährstoff-Lösungen, die exakt auf das angepflanzte Gewächs angepasst sind, hinzugegeben werden. Mittlerweile sind Neuerschließungen zum Torfabbau in Deutschland fast nicht mehr möglich. In den bestehenden Abbaugebiete kann jedoch weiterhin Jahrtausende alter Torf abgebaut werden.

In deinem eigenen Garten brauchst du keinen Torf, damit deine Pflanzen gut wachsen. Deshalb kannst du in der nächsten Gartensaison auf Pflanzenerde ohne Torf zurückgreifen. Den meisten Blumenerden ist Torf beigemischt. Achte darauf, ob du auf der Verpackung einen Hinweis findest, dass das Produkt torffrei ist.

Helft Insekten!

Ihr möchtet etwas tun, um die wildlebenden Tiere zu unterstützen? Dann könnt ihr zum Beispiel den Kleinsten helfen, indem ihr ihnen ein Zuhause baut.

Ein Insektenhotel ist eine tolle Möglichkeit, um sowohl den kleinen Flug- und Krabbeltieren, als auch anderen Tieren und Pflanzen zu helfen. Als Bestäuber vieler Pflanzen sind Insekten für deren Ausbreitung immens wichtig. Die Früchte, die daraus resultieren, stehen nicht nur für viele Tiere, sondern auch für uns Menschen auf dem Speiseplan.

Außerdem sind auch Insekten selbst für viele weitere Tierarten eine wichtige Nahrungsquelle. Dies gilt für viele Vögel, aber auch für Allesfresser wie Füchse und Wildschweine, sowie einige Nagetiere.

Viele Anleitungen zum Bau eines Insektenhotels findet ihr im Internet.

Pflanzt Wildblumen für heimische Tiere!

Um Vögel und Insekten bei der Suche nach Nahrung und Lebensraum zu unterstützen, sind Wildblumenwiesen eine tolle Sache. Durch das Herstellen von Samenbomben könnt ihr nicht nur im eigenen Garten Blumen pflanzen, sondern sogar auf kleinen Freiflächen in Städten, auf Schulhöfen oder auf Brachen.

Nehmt dazu nur heimische Pflanzensamen, wie z.B. Kapuzinerkresse, Ringelblumen, Kornblumen, Rot- und Weißklee, Seifenkraut, Mohn, Kamille, Mageritten oder Sonnenblumen. Weniger ist manchmal mehr, entscheide dich am besten für 3-5 Sorten, die am besten zu dem Standort passen, an dem du die Bombe auswerfen willst.

Und so geht´s:

Rühre Tonpulver (gibt´s in Bioläden) und Planzenerde (ohne Torf) in gleicher Menge, sowie ein Fünftel Planzensamen mit Wasser zu einer festen, geschmeidigen Masse. Dosiere das Wasser so, dass sich die Masse formen lässt, ohne zu zerbröseln oder zu sehr zu kleben. Die ca. tischtennisball-großen Bomben können zum Trocknen in Eierkartons gesetzt und bis zum Auswerfen verstaut werden.

Tipp: 200 g Erde, 200 g Tonpulver und 40 g Samen reichen für ca 20 Samenbomben.

Gewässerschutz den jede*r kann!

Neben den Temperatur-Veränderungen gibt es noch andere Faktoren, die die Gewässer der Erde belasten. Müll zum Beispiel und ganz besonders Plastik, bildet in den Ozeanen zum Teil ganze Inseln.

Das ist besonders für die Wasserlebewesen ein Problem. Die Tiere verheddern sich oft in Plastikteilen und verenden. Oder sie verwechseln den Müll mit Nahrung. Vorallem Mikroplastikpartikel werden unmittelbar von Tieren aufgenommen und gelangen auch in unseren Organismus, wenn wir beispielsweise Fisch essen.

Aber nicht nur die Ozeane sind betroffen, auch Überdüngung und Pestizideinsatz in der Landwirtschaft gelangen ins Grundwasser und umliegende Fließgewässer. Außerdem spülen wir täglich große Mengen Mikroplastik und andere Schadstoffe durch unsere Abflüsse.

Nutze Naturseife

Mit fester Seife im Badezimmer kann man nicht nur den Verpackungsmüll von Duschgels, Shampoo und Flüssigseifen vorbeugen, sondern auch chemische Silikone und andere Mikroplastikpartikel vermeiden. Naturseifen gibt es natürlich in großer Auswahl zu kaufen aber auch das Selbstherstellen von Seife ist nicht all zu schwer und kann mit Freunden gemeinsam auch richtig viel Spaß machen.

Anleitungen und Rezepte gibt es viele im Internet. Da es beim Seifensieden einige Dinge zu beachten gibt, ist es ratsam sich vorher etwas in die Thematik einzulesen.

Für den Anfang ist eine einfache Zusammensetzung der Zutaten sinnvoll, z. B. das 25er Rezept. Gute Anleitungen und Rezepte findet ihr beispielsweise unter seifen-rezepte.de

Verwendet Mehrwegprodukte!

Die Anschaffung einer Glas- oder Metallflasche, die euch auf vielen Wandertouren begleitet, ist eine super einfach und eine gute Möglichkeit Plastik zu reduzieren.

Das gleiche gilt für eure Mahlzeiten. Verpackt diese lieber in Brotboxen oder Wachstüchern, anstatt mit Frischhalte- oder Alufolie. Auch zum Eingefrieren von Lebensmittel und Eiswürfeln gibt es tolle Mehrwegalternativen.

Auch beim Einkaufen könnt ihr bei Obst und Gemüse auf Plastik- oder Papiertüten verzichten, wenn ihr euch dafür vorgesehene Baumwollbeutel anschafft.

Bestimmt habt ihr auch selbst viele Ideen, wo auf Plastik verzichtet werden kann, oder wie ihr generell weniger Abfall produziert.

Faktencheck?!

Rund um den Klimawandel kursieren viele Meinungen und Mythen. Glaubt daher nicht alles, was ihr hört oder lest auf Anhieb und seid faktenkritisch.

Häufig werden Behauptungen aufgestellt, die nicht richtig recherchiert oder aus ihrem eigentlichen Kontext heraus gerissen sind. Es ist manchmal schwierig herauszufiltern, was nun stimmt und was nicht. Macht euch am besten selbst schlau und lest in seriösen Quellen nach.

Dazu gehören z. B. Forschungsergebnisse von Universitäten, aber auch Organisationen, die finanziell nicht von einer Lobby unterstützt werden. Größere Umweltverbände wie der BUND, Greenpeace, NABU etc. veranlassen häufig die Durchführung von wissenschaftlichen Studien sowie Monitorings und veröffentlichen anschließend die Ergebnisse.

Außerdem werden Forschungsdaten oft auch in Fachzeitschriften oder in öffentlich-rechtlichen Medien meinungsfrei aufgezeigt.