Zusammenarbeit der Nationalparke Nyungwe und Hunsrück-Hochwald
„Unsere Wälder sind wichtige Klimaschützer: Sie speichern klimaschädliches Kohlenstoffdioxid und liefern uns frische Luft sowie sauberes Wasser“, sagte Umweltminister Ulrike Höken in Bonn. Anlass war die Unterzeichnung des Letter of Intent zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda am Rande der Weltklimakonferenz in Bonn. Mit der Absichtserklärung wollen Umweltministerin Ulrike Höfken und Dr. Vincent Biruta, Umweltminister von Ruanda, die Zusammenarbeit der Nationalparke Nyungwe und Hunsrück-Hochwald intensivieren. Denn der Erhalt der Biodiversität und der Schutz des Klimas sind sehr wichtige Anliegen beider Länder und ihrer Nationalparke.
Rheinland-Pfalz und Ruanda verbinde seit 35 Jahren eine Partnerschaft, die nun mit der Zusammenarbeit der Nationalparke ausgebaut werde, so Höfken. „Der Park Nyungwe ist mit über 100.000 Hektar etwa zehnmal so groß wie der Nationalpark Hunsrück-Hochwald und wird seit vielen Jahrzehnten nutzungsfrei geführt. Hier können wir von den in Ruanda gesammelten Erfahrungen zum Erhalt und zum Management des Nationalparks profitieren“, so Höfken. Gleichzeitig könnten rheinland-pfälzische Ranger ihr Know-how an ihre ruandischen Kollegen weitergeben: Landesforsten Rheinland-Pfalz habe beispielsweise langjährige Erfahrung im Bereich der Umweltbildung, führte die Ministerin an.
„Wir möchten gerne bei der Entwicklung von lokalen und nachhaltigen Wertschöpfungsketten Wissen austauschen und eng zusammenarbeiten“, erklärte die Ministerin. Bereits heute vermarkte eine Kaffee-Rösterei aus dem Umfeld des Hunsrück-Parks einen hochwertigen Kaffee aus Ruanda unter dem Label „Hochwald-Kaffee“. „Hier wäre es eine ideale Gelegenheit, weitere Produkte, wie zum Beispiel Tee oder Früchte aus Ruanda, auf die Speisekarten der gastronomischen Partnerbetriebe im Hunsrück zu bringen“, erläuterte Höfken.
Die Weltklimakonferenz in Bonn führe uns vor Augen: Das Zeitfenster zum Handeln werde immer kleiner. 73 Prozent der Bäume in Rheinland-Pfalz seien überwiegend durch Treibhausgase und Klimaveränderungen geschädigt. „Gleichzeitig werden in Deutschland durch unsere Wälder und Holzprodukte 127 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr der Atmosphäre entzogen – das sind 14 Prozent unseres jährlichen CO₂-Ausstoßes. Der Erhalt der Wälder und die stärkere Holznutzung sind daher wichtige Bestandteile unserer Klimaschutzmaßnahmen. Der Sicherung der letzten ursprünglichen Wälder kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Dieses Ziel wird durch eine intensivere Zusammenarbeit der Nationalparke Nyungwe und Hunsrück-Hochwald unterstützt“, führte die Umweltministerin an.