Steintürmchen sind kein Kavaliersdelikt
Jeder kennt sie mittlerweile: Die fernöstlich anmutenden Steintürmchen, die man an vielen Stellen in der Landschaft, besonders in der Nähe von vielbegangenen Wanderwegen, finden kann. Aber an den Keltenring gehören sie nicht hin. Da sind sich das Landesdenkmalamt Saarland und Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald einig.
Gemeinsam mit dem Nationalparkamt und den Fachleuten vor Ort ging man dann der Frage nach, wie man solche Beschädigungen zukünftig vermeiden kann. Information und freundliche Hinweise sollen auch zukünftig der Weg sein an die Besucher zu appellieren. „Zusätzlich werden Ranger an besuchsstarken Tagen öfter präsent sein“, ergänzt Hans-Joachim Brusius vom Nationalparkamt. Gerade in den schönen Frühjahrstagen zu Corona-Zeiten kamen sehr viele Besucher zum Keltenring, um die schöne Natur und Aussicht auf die Talsperre zu genießen.
Aber der Keltenring hat nicht nur eine kulturhistorische Bedeutung. Die großen Quarzitblöcke sind Lebensraum für Eidechsen und Schlangen, die sich auf den Steinen sonnen und in den Spalten verstecken. Und dann beherbergen die Steinmeere des Hunsrücks auch noch eine besondere Rarität: So hat man 2018 eine bis dahin unbekannte Flechtenart, die „Verrucaria hunsrueckensis“, auf den Blockschutthalden des Nationalparks entdeckt. Dass die Steine in ihrer Lage verändert werden, mögen auch die sehr langsam wachsenden Flechten und Moose nicht. So ist das Laufen auf den Steinwällen nicht nur unwegsam und gefährlich, es verändert auch die sensible Flora und Fauna in diesem den extremen Bedingungen ausgesetzten Lebensraum.
Auf all das machen jetzt neue Info-Schilder am Keltenpark, an der „Königstreppe“, und am Aussichtpunkt aufmerksam, die die Ranger des Nationalparks aufstellten. „Mit diesen Informationen wollen wir den Besuchern vermitteln, dass Kultur und Natur hier oben am Keltenring ein besonderes Juwel sind. Wir alle müssen sehr behutsam damit umgehen, damit auch nachfolgende Generationen die außergewöhnliche Dimension dieses wohl größten erhaltenen keltischen Bauwerks erfahren können“ waren sich Georg Breitner vom Landesdenkmalamt und Hans-Joachim Brusius vom Nationalparkamt einig.“