Erste Nationalpark-Kitas im Hunsrück-Hochwald zertifiziert
Am 09. September zeichnet der Nationalpark Hunsrück-Hochwald erste Kindertagesstätten im Rahmen einer Kooperation aus. Die Einrichtungen möchten Nationalpark-Themen verstärkt im Alltag mit den Kindern einbinden. Ab sofort können sich fünf Standorte „Nationalpark-Kita“ nennen.
Seit zwei Jahren warten fünf Kitas aus der Nationalpark-Region auf eine Zertifizierung als Nationalpark-Kita. Nach einer erfolgreichen Bewerbung 2019/2020 wurden sie von einem unabhängigen Vergaberat als Nationalpark-Kitas anerkannt. Aufgrund der Corona-Pandemie und eines Personalwechsels bei der BNE-Referentenstelle innerhalb der Nationalparkverwaltung konnte die Zertifizierung bisher nicht erfolgen. Heute wurden die folgenden Kitas im Beisein des rheinland-pfälzischen Staatssekretärs Dr. Erwin Manz aus dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität sowie Frau Reinert-Benedyczuk, Abteilungsleiterin im Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz ausgezeichnet:
• Kita Arche Noah, Thalfang
• Kita Amselnest, Birkenfeld
• Kita Regenbogen, Thalfang
• Kita Max und Moritz, Neuhütten
• Kita Wagnersweg, Birkenfeld
Staatssekretär Dr. Erwin Manz sagt anlässlich der Veranstaltung: „‘Natur Natur sein lassen‘ lautet das Motto eines ‚Lernort Nationalpark‘. Die Natur soll sich mit ihren natürlichen Prozessen entwickeln, wie sie es möchte. Diese Entwicklung steckt voller spannender Momente und Möglichkeiten, vom Kleinen bis ins Große. Von, mit und durch die Natur lernen, genau hinsehen, das Besondere entdecken, alle Sinne nutzen – dies trägt zur Akzeptanz und Fortentwicklung des Nationalparks bei und fördert gleichzeitig das so wichtige Natur- und Umweltbewusstsein von klein auf. Also viele Gründe warum der Nationalpark mit Kitas zusammenarbeiten und sich gemeinsam mit ihnen für eine bessere Zukunft einsetzen will.“
Staatssekretär Sebastian Thul aus dem saarländischen Umweltministerium kann der Auszeichnungsveranstaltungen aus terminlichen Gründen leider nicht beiwohnen. Er sendet aber eine Grußbotschaft per Video, in der er seine Freude an der Auszeichnung zum Ausdruck bringt: „Bildung für nachhaltige Entwicklung ist eines der größten Anliegen meines Hauses. Wir wollen, dass junge Menschen lernen mit unserer Umwelt pfleglich umzugehen und dass sie selbst erkennen, wie wichtig es ist, diese zu wahren und zu schützen. Trotzdem dürfen sie dabei auch Spaß haben. Ich bin froh, dass das Kooperationsangebot des Nationalparks bereits von fünf Kitas angenommen wurde, die nun auch zertifiziert werden.“ Nationalpark-Kitas bewerben sich mit dem Ziel Nationalpark-Themen verstärkt in die Arbeit mit den Kindern einzubringen und viele Projekte mit Bezug zum Nationalpark durchzuführen. Die Kitas befinden sich gemeinsam mit Nationalpark-Schulen in einem Netzwerk, in dem regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen und Netzwerktreffen angeboten werden.
Für Barbara Reinert-Benedyczuk, Leiterin im Bereich Frühkindliche Bildung aus dem rheinland-pfälzischen Bildungsministerium, ist wichtig Umweltbildung und BNE in den Kitas zu integrieren: „Der Nationalpark bietet einen großartigen Erfahrungsraum für die Kinder, der ihnen ein direktes Erleben von Natur ermöglicht und so sehr früh auch das Verantwortungsbewusstsein für deren Erhalt weckt. Die Nationalpark-Kitas tragen den Gedanken von Bildung für nachhaltige Entwicklung in die Kitalandschaft und in die Familien.“
Mit den fünf neuen Nationalpark-Kitas werden die Kooperationen des Nationalparks im Bereich der Bildung erweitert. Vor den Sommerferien waren bereits 15 Nationalpark-Schulen ausgezeichnet worden. Das Angebot im Nationalpark Hunsrück-Hochwald für Schulen und Kitas wird ständig erweitert. Laura Schu, BNE-Referentin in der Nationalparkverwaltung gibt einen kurzen Ausblick: „Wir haben neue Themen-Boxen geplant. Die zur Wildkatze ist pünktlich fertig geworden. Weitere sind geplant. Für die Schulen gibt es entsprechende Lernunterlagen. Mit unserer App können nun sogar Augmented Ranger in die Klassenräume kommen.“ Sören Sturm, zuständiger Abteilungsleiter ergänzt: „Wichtig ist uns, dass Kinder und Jugendliche nicht nur einmal im Leben mit dem Nationalpark in Kontakt kommen, sondern regelmäßig! Von Kita über Grundschule bis hin zur Hochschule. In Kitas ist es besonders herausfordernd: Denn komplexe Themen müssen spielerisch erlernt werden können. Das setzt bei uns ganz andere Denk- und Gestaltungsweisen voraus.“
Weitere Informationen gibt es auf der Website den Nationalparks Hunsrück-Hochwald:
https://www.nlphh.de/umweltbildung/
Das Programm Nationalpark-Schule & -Kita
„WILDNIS bewegt!“ lautet das Motto für die Nationalpark-Kitas und -Schulen des Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Die Bewerbung steht allen Einrichtungen im Saarland und Rheinland-Pfalz offen, die das Thema Nationalpark Hunsrück-Hochwald intensiver und dauerhaft in ihre Bildungsarbeit integrieren und aktiv mitgestalten möchten.
Um seine Ziele zu unterstützen, können sich Einrichtungen gemäß den vom Nationalparkamt und Nationale Naturlandschaften e. V. erarbeiteten Kriterien als Nationalpark-Schulen und -Kitas auszeichnen lassen. Darüber hinaus bietet der Naturpark Saar-Hunsrück die Auszeichnung als Naturpark-Kita und Naturpark-Schule an. Die Kriterien hierfür ergänzen sich in vielerlei Hinsicht und bieten so den Einrichtungen einen Mehrwert, beide Kooperationen unter der Dachmarke der Nationalen Naturlandschaften einzugehen.
Der Nationalpark lädt die beteiligten Schulen und Kitas in Kooperation mit den Lehrerfortbildungsinstituten der Länder Rheinland-Pfalz (Pädagogisches Landesinstitut) und Saarland (Landesinstitut für Pädagogik und Medien) regelmäßig zu Treffen und Fortbildungen ein. Die Pädagog*innen haben die Möglichkeit, sich aktiv in die Bildungsarbeit des Nationalparks einzubringen und diese mitzugestalten. Ziel der Kooperation ist die gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit in nationalparkbezogenen Themengebieten. Grundlage ist hierbei die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit dem Schwerpunkt in der Umwelt- und Wildnisbildung.